Hochhaus mit Fassade aus Terracotta-Ziegeln
In der Gemeinde Marly bei Freiburg entsteht auf dem Areal der «Ancienne Papeterie» des Marly
Innovation Centers (MIC) ein neues, ganzheitlich auf Ökologie ausgerichtetes Wohnquartier für 2700 Menschen. Für das Ankergebäude «Plugin4», ein 14-geschossiges Hochhaus, hat GFT eine Fassade mit Terracotta-Ziegeln auf der eigens entwickelten Unterkonstruktion GFT 111 URBAN realisiert.
Das Marly Innovation Center (MIC) in Marly, Kanton Freiburg, ist einer der grössten Tech-nologie-Campusse der Schweiz. Aktuell bietet das MIC Büro- und Laborflächen von rund 7000 Quadratmetern. 150 Unternehmen sind mit insgesamt 600 Arbeitsplätzen hier angesiedelt. Das MIC ist nicht nur ein aufstrebender Innovationsstandort, sondern aufgrund seiner ländlichen Lage am Flüsschen La Gérine auch ein wertvolles Ökosystem.
Aktuell wird das ehemalige Areal in verschiedenen Bauzonen mit unterschiedlich ausgeprägten, neuen Wohnkomplexen bebaut. Es entsteht ein neues Lebens- und Stadtquartier mit allen notwendigen Infrastrukturen, das komplett unter ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten errichtet wird. Damit soll ein ehemals isolierter und so auch lange von der Bevölkerung wahrgenommener Ort städtebaulich integriert und aufgewertet werden: Das neue Stadtviertel «Ancienne Papeterie Marly»* wird der erste ökologische Stadtteil im Kanton Freiburg sein, der mit dem Label «One Planet Living» von WWF sowie SEED (Next Generation Living) zertifiziert ist.
*Der Name «Ancienne Papeterie» bezieht sich auf die über 60-jährige Geschichte des 13,5 Hektare grossen Geländes. 1963 von der Ciba AG, später Ciba-Geigy, erworben, wurde hier in Kooperation mit Ilford das Fotopapier Cibachrome hergestellt, dessen Produktion 2013 mit der Digitalisierung der Fotografie ein-gestellt wurde. Dies ermöglichte eine Neubelebung und Öffnung des früher als «verbotene Stadt» wahrgenommenen Geländes.
Vielfältige Mischnutzung
Eine der vier verschiedenen neuen Wohnsiedlungen im zukünftigen Eco-Quartier «Ancienne Papeterie» ist das «Plugin4», ein 14-geschossiges Hochhaus mit Mischnutzung. Das Sockelgeschoss bietet Einkaufs- und Gewerberäume. In der dreigeschossigen Sockelerweiterung mit begehbarer Dachfläche finden sich unter anderem Maisonette-Wohnungen mit einem direkten Zugang zum Innenhof. Im 2. bis 4. Obergeschoss des Hochhauses können Büros und Arztpraxen gemietet werde. Die Geschosse 5 bis 10 beherbergen Mietwohnungen, die Etagen 11 bis 14 Eigentumswohnungen.
Die nuanciert in Rot durchgefärbten Fassadenziegel mit aufgerauter Oberfläche legen sich funktional und ästhetisch wie eine schützende Haut um den Baukörper und heben dessen Linien hervor. Sie vereinen reduzierte Formensprache mit der groben Haptik traditioneller Tonware und schlagen so eine Brücke zwischen Alt und Neu.
Ziegel aus gebranntem Ton gehören zu den ältesten Baumaterialien der Welt. Sie sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil schöner, solider und dauerhafter Bauwerke. Die Terracotta-Fassadenziegel von GFT Fassaden knüpfen an diese Tradition an. Denn das natürliche Baumaterial hat auch im urbanen Kontext wieder stark an Bedeutung gewonnen. Zudem erfolgt die Rohstoffgewinnung des Naturmaterials lokal, und bei der Produktion entstehen fast keine Abfälle, weil diese laufend wiederverwertet werden. Auch die Tonziegel für «Plugin4» wurden im 100 Kilometer entfernten Laufen/BL hergestellt (ZZ Werk).
In der Schweiz fallen jährlich 10 Millionen Tonnen mineralische Bauabfälle an. Altziegel können nach ihrer Lebensdauer dank heutiger Recyclingverfahren für den Strassen-, Weg-, oder Sportplatzbau wieder verwendet werden. Rezyklierte Ziegelsteinkörnungen können dem ressourcenärmeren RC-Beton beigemischt werden. Mit der Unterkonstruktion GFT 111 URBAN leistet der Fassadenspezialist GFT Fassaden deshalb auch einen wertvollen Beitrag für eine klimafreundliche Baukultur.